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Ist Trauma auch ein Motor in die Liebe?

  • Autorenbild: Anja Kollwitz
    Anja Kollwitz
  • 5. Nov.
  • 6 Min. Lesezeit

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Sie sind es die für die „normalen“ Menschen die nicht so tief verletzt worden sind tanzen, singen, fotografieren, schreiben, etwas erschaffen. Sie sind Maler, Schriftsteller und Künstler. Oft für wenig Geld, für umsonst, dann wenn sie ihren Wert nicht kennen und sich nie getraut haben sich als wertvoll zu fühlen. Aber auch das kann heilen und einem bewusst werden. Das Mangelthema und wo man keine Fülle hat in dem was man tut. Oder man tut es aus einem Sinn den man nicht erklären kann. Aber immer aus einem Gefühl heraus das man erst versteht, wird man älter und möchte wirklich Linderung und Frieden. Alles ist ein Ausdruck. Und die die nichts davon tun, sind in ihrer Wunde und Unbewusstheit, aus dem Schmerzkörper heraus zerstörerisch und hängen ungewusst lebenslang im kindlichen Trauma und den daraus entstehenden Trancen fest. Es ist auch unglaublich anstrengend und kräftezehrend für das Umfeld und im familiären System. Wo man, wenn man es nicht auflösen will andere bekämpft und drangsaliert. Aus der Angst und Unbewusstheit heraus. Aber auch in den Anhaftungen und Glaubenssätzen. Auch das ist kein Urteil sondern eine Tatsache. Und es macht was mit einem. Gerade wenn man schon immer retten wollte, viel gefühlt hat. Da kann man im Verstand noch so sagen, lass sie doch. Aber der kindliche Anteil der verbunden war und ist, versteht das nicht. Es ist ein Prozess sich selbst zu schützen, Schuldgefühle zu heilen und loszulassen. Und sich selbst zu vergeben.

Trauma bedeutet nichts anderes als Wunde. Es ist kein außerirdischer Begriff oder irgendetwas, was unnormal ist. Es bedeutet übersetzt die Wunde, nicht immer sichtbar, aber es ist nicht einfach nur eine Wunde, sondern etwas was so tief ist, was man nur selbst fühlen kann, wenn man es und was man erlebt hat. Wie man die Welt sieht, wie man fühlt, wie man Menschen sieht und niemand kann uns auch sagen, wie etwas richtig ist, wie wir heilen sollen. Wie lange wir brauchen um bewusster zu werden. Einzig unsere Seele kennt den Weg. Auch alle Umwege und was es zu erkennen gibt.

Aber wir können einzig eines tun.
Uns untereinander erinnern, voneinander lernen. Aber den Weg gehen wir selbst.
Deshalb haben sie sich dieses Trauma ausgesucht? Menschen mit tiefen Wunden?
Um andere glücklich zu machen?
Um die Welt heller zu machen?
Oder tun sie es nur um sich zu heilen?
Es in dieser Welt so wie sie ist auszuhalten?

Es kommt auch drauf an wie man die Welt und das Umfeld wahrnimmt…
Und ja, je mehr wir heilen, uns mit uns auseinandersetzen und wirklich mit dem Blick in die Welt und das Umfeld und auch in uns selbst schauen, nehmen wir wahr… alles was es in der Abspaltung und im Trauma nicht möglich macht. Weil wir als Mensch im Entwicklungstrauma noch keinen Ausdruck, kein Bewusstsein und auch kein Wissen über Trauma und Seelenwunden und die Reaktionen von Körper, Geist und Seele hatten. Weil es nie kommuniziert wurde, als hinter Therapieräumen, wo auch das Vertrauen vorhanden sein muss. Oder eben wenn man oberflächlich ein normales und entspanntes Leben führt. Was kein Urteil sein soll, aber eine Tatsache. Das sind Menschen die rational nur das sehen was sie sehen und nicht in anderen nachempfinden und überhaupt wahrnehmen können. Das sind Menschen die andere Aufgaben, Beziehungen und Berufe haben. Die ein "normales" Leben leben. Wobei ich nicht glaube, das normal in irgendeiner Form besser oder einfacher ist.

Auch muss man immer die Schwere der geistigen und seelischen Verletzungen und die Dauer sehen.
Man nimmt wahr das alles zu laut, zu schnell, zu oberflächlich, zu kalt, zu dramatisch, zu negativ geworden ist. Und schon immer war, es aber einen nicht bewusst war. Auch was man im Laufe der Zeit an Energien aufgenommen hat aus zwischenmenschlichen, medialen und Gesellschaften Einflüssen. Ihre Depressionen sind oft oder werden oft zu einer Form von Kunst. Das ist die Wahrheit. Die Entwicklung schafft Freude und ist immer Linderung. Echte Freunde ein Schritt aus den schweren Gefühlen und Verwirrungen. In kleinen Schritten der Entwicklung aus dem traumatischen Gefängnis im Geist.

Aus dem Schmerz verbindet sich das innere Kind für einen Augenblick mit der Ewigkeit des Friedens und des jetzigen Augenblickes. Ohne etwas darstellen zu wollen, anders sein zu wollen, besser sein zu wollen. Andere vor dem Kopf zu stoßen.
Immer dann wenn sie etwas tun was dieses Kind geliebt hat. Heute noch.
Für die Tiefe an Gedanken und Worte sind diese Menschen gestorben. Immer wieder. Und sind viele, meist leidvolle Wege der Erfahrungen gegangen. Aber auch Wege der Veränderung.
Und ja oftmals verliere ich gefühlt meinen Verstand.
Immer dann wenn es mir bewusst wird.

Wenn mich etwas triggert, innerlich berührt ohne es erklären oder kontrollieren zu können, oder aber auch wenn mich etwas absichtlich verletzen möchte. Und ich noch unbewusst darauf reagiere. Und dann erinnere ich mich an damals. Habe mich verstellt? Wie war es, wie habe ich reagiert? Bin ich geflohen, weggelaufen, habe ich mich in Ohnmacht klein gemacht? Habe ich diese dumpfen Gefühlen im Kopf wie in Watte nicht fühlen wollen? Und doch haben mich diese Empfindungen in Angst versetzt das mein Körper krank werden könnte. Wollte ich immer alles kontrollieren aus der alten Angst heraus? Habe ich meinen Gedanken geglaubt? Und wie ist es heute, gelingt es mir besser? Kann ich erkennen das ich gewachsen bin, in was ich wieder zurück falle und es auch anerkennen? Ist das nicht ein Fortschritt? Und überhaupt, erkenne ich wie ich mich mit meinen Worten immer besser selbst halten und regulieren kann? Heilung ist Bewusstsein. Das ist Bewusstsein. Sich bewusst Sein um all dessen.
Wenn ich wahrnehme das ich nicht nur der einzige kaputte Mensch bin der dieses Grundgefühl schon ein Leben lang mit sich rumschleppt.

Nein es gibt viele geistig verletzte und seelisch getrennte Menschen. Dann komme ich etwas zu mir. Früher wo ich noch alles mit mir alleine ausgemacht hab, kam ich mir noch ganz anders vor. Man fühlt sich oft schlecht, schuldig, hat so viel Scham in sich und glaubt, man ist nicht in Ordnung.
Aber die meisten reden nicht, fühlen das noch nicht mal mehr.
Und hilft es zu schreiben? Mir ja
Hilft es mir zu sagen ich bin kein Opfer?
Reiss dich zusammen?
Was weiß ich oder wissen wir eigentlich alle im Verstand.
Das es nie aufhört. Diese Suche nach Erlösung, ist wenn wir uns von unseren Gedanken steuern lassen.

Aber alles weiß das Gefühl. Das Bewusstsein das wir sind. Der Ausdruck. Die tiefe Verbindung zu mir selbst. Das ist doch der Weg. Und die Ehrlichkeit. Auch wenn wir oft zurückfallen.
Und wenn man dann ständig zu viel fühlt, dann sage ich mir…wozu? Wie stelle ich es ab? Was kann ich tun? Und dann…Dann erkenne ich dieses Kind in mir. Sie ist es die leidet, weil ich mit mir zu tun habe. Zu funktionieren, mich oft noch verliere, mich und die Welt im Schmerz wenn er mich dann überrollt zu verurteilen…was sicher viele kennen. Nicht immer ist es so. Es gibt auch schöne Momente. Dann wenn ich bei mir bin, wenn ich etwas tue was mir Freude macht. Mich entspannt, mir Sicherheit gibt. Aber da draussen ist die Welt was sie ist. Und in dieser Welt bewegt sich ein verletzter Mensch fragil und ist sich allem ausgesetzt.

Und dann wenn ich mir das bewusst mache, erinnere ich mich. Das wir uns diesen Weg ausgesucht haben. Dieses kleine Mädchen in mir und ich heute Jahrzehnte später. Aber dennoch sind wir immer noch eins. Weil es so ist. Weil es meine Seele alles so erfahren wollte und will. Und nur wenn wir Mitgefühl zu uns selbst haben, immer und immer wieder…
Können wir weitergehen und uns annehmen so wie wir sind.
Das ist der Weg…ein Leben lang.

Mit allen Wunden in uns und Erfahrungen.
Das zu teilen konnte nicht falsch sein.
Aber zu sagen im Schmerz meine Aufgabe ist erfüllt, und wenn ich wieder weglaufen oder etwas beweisen, erkämpfen oder erklären will im kindlichen Gefühl…
Das ist das alte Muster der traumatischen Opfergeschichte und die Rolle die ich gelebt habe. Es ist wie es ist. Unsere innere Welt ist so komplex, und das hier was ich schreibe ist ein Bruchteil was ich weiß über mich. Also was weiß ich oder jeder andere dann schon über andere.
Ich heile, das ist das was ich definitiv weiß.


Anja

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