Traumaheilung, das innere Kind, Bewusstsein Anja Kollwitz
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Meine Wunde ist unsichtbar
Anja Kollwitz
4. Nov.
3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Nov.
Die Wunde die wir in uns tragen, ist nicht sichtbar für die Welt...Einzig fühlbar in uns gehört sie dennoch niemanden. Weder unseren Kindern, noch anderen Menschen, keinem den wir davon erzählen würden. Wir können dafür niemanden verantwortlich machen oder erwarten das man sie uns nimmt, heilt, weg macht und uns umsorgt...
Sie gehört noch nicht mal uns. Sie gehört der Schöpfung als Erfahrung selbst. Und es liegt an uns in diesem Leben was wir daraus machen. So gab es auf einer höheren Ebene noch nicht mal so etwas wie einen Täter. Auch kein Opfer oder Retter. Alles das sind die Begriffe die uns gefangen halten und binden, durch Trauma als Lernaufgabe und Möglichkeit um zu wachsen selbst. Verstehen können wir das ungeheilt, bzw. getrennt von allem aber nicht. Und annehmen erst recht nicht.
Unsere Wunde verbirgt sich in uns, steuert uns solange bis sie sichtbar wird. Durch Handlungen, Wiederholungen, Resonanzen, Verhaltensweisen und durch die Energie selbst die wir aussenden und in unser Leben ziehen. Dann beginnt ein Weg der uns verändert, gehen wir ihn. Aber sie wird nicht einfach freiwillig gehen oder sich wegmachen lassen. Sie wird festgehalten von einer Kraft selbst. Man nennt sie Angst. Und was festhält sind wir selbst. Angst ist immer gewachsen in der Kindheit und die Folge von traumatischen Gefühlen die nie gehalten und gesehen wurden. Unsere Wunde geht nicht raus wie ein Organ das man entfernen kann. Die Wunde geht nicht im Denken und im Leugnen raus oder weg. Die Wunde, unser Trauma geht, wenn man es bewusst macht, berührt, fühlt, erforscht und lieben lernt. Dieser Wunde den Frieden anbietet, statt sie zu bekämpfen.
Wenn man daraus etwas neues formt. Es als Gottgegeben ansieht, und nicht als eine Strafe oder karmische Lektion. Wir können daraus etwas schönes, fragiles, verletzliches, zartes, tiefes, neues, lebendiges, berührendes erschaffen. Etwas das man dann aber auch nicht festhalten oder besitzen kann. Schon gar nicht andere Menschen die das leben oder ausdrücken. Etwas das nur so wird, weil es durch die Wunde so geworden ist. Die Wunde die man nicht sehen kann wie einen Kaiserschnitt mit einer Narbe, kann man nicht "wegmachen", weil sie nie zu sehen sein wird. Aber zu fühlen ist sie. Darum hat Heilung immer etwas mit dem fühlen zu tun.
Aber sie kann sich verändern. Langsam. Ganz achtsam und vorsichtig. Wie ein Windhauch der uns berührt, streift und uns an das Meer und die unendliche Weite erinnert. So kann sich dieses Gefühl anfühlen. Aber auch wie ein Sonnenstrahl der uns wärmt, entspannen wir uns und haben wir dann keine Angst mehr und fühlen wir wiederum Druck der auf uns einwirkt, spüren Erwartungen oder es wird uns Angst gemacht, wird uns klar das unsere Wunde wieder uns selbst braucht. Und so lernen wir Selbstfürsorge und Achtsamkeit. Spüren wir Druck oder schädliche Energien in anderen die noch nicht transformiert sind, lernen wir Grenzen. Unsere Wunde ist unser kreatives Kind und unser eigener Lehrer. Fühlen wir Energien die andere in sich tragen die uns erinnern an das was uns verwundet hat, schützt uns unsere Seele. Die Seele macht alles sichtbar, ohne das wir das greifen und verstehen können, sie passt auf uns auf und führt uns auf den richtigen Weg, während ein Schmerzkörper weiter verletzt und dominiert.
Die Wunde kann den der sie erfahren hat dort hin bringen, wo nicht jeder hinkommt. In die Schönheit aber auch Abgründe des Lebens. In Ebenen tiefer Einsichten und Lernfelder. Über sich selbst, über andere, über das Leben. Über Vergebung und den Weg hin zu Gott. Weil einzig die Liebe diese Wunde verwandeln und uns Bewusstsein schenken kann. Das sie sich dann zeigt und ausdrückt. Aus sich selbst heraus. Eine Liebe die wir in uns finden dürfen. Die sich so versteckt hat in den tiefsten Tiefen unseres Wesens. Das man sie wirklich nur da finden kann, wo man sie am wenigsten gesucht hat. In sich selbst.
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