Traumaheilung, das innere Kind, Bewusstsein Anja Kollwitz
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„Trauma kommt als Reaktion zurück, nicht als Erinnerung.“
Anja Kollwitz
5. Nov.
3 Min. Lesezeit
„Trauma comes back as a Reaktion, not a Memory.“
„Trauma kommt als Reaktion zurück, nicht als Erinnerung.“
„Es braucht enormes Vertrauen und Mut sich selbst das Erinnern zu erlauben.“
„Solange du Geheimnisse bewahrst und Informationen unterdrückst, führst du im wesentlichen Krieg mit dir selbst. Die kritische Angelegenheit besteht darin, dir selbst zu erlauben, das zu wissen, was du weist.“
„Traumatisierte Menschen fühlen sich chronisch unsicher in ihrem Körper. Die Vergangenheit ist in Form von nagenden inneren Beschwerden aktiv. Ihre Körper werden ständig mit viszeralen Warnzeichen bombardiert und beim Versuch diese Prozesse zu kontrollieren, werden sie zu Experten im Ignorieren ihrer Bauchgefühle und im Betäuben der Achtsamkeit für innere Vorgänge. Sie lernen sich vor sich selbst zu verstecken.“
„Wenn wir ein anhaltendes Gefühl von Herzschmerzen und Bauchkrämpfen haben, werden die körperlichen Symptome unerträglich und wir tun alles dafür, dass diese Gefühle verschwinden. Das ist der wirkliche Ursprung von pathologischem Verhalten. Menschen nehmen Drogen, um Gefühle verschwinden zu lassen, schneiden sich selbst, um sie verschwinden zu lassen und sie verhungern, um sie verschwinden zu lassen und sie haben Sex mit jedem, der daher kommt, um sie verschwinden zu lassen und sobald sie diese schrecklichen Empfindungen im Körper haben, tun sie alles dafür, dass sie weg gehen.“
„Die neurowissenschafliche Forschung zeigt, dass der einzige Weg Gefühle zu verändern darin besteht, uns unserer inneren Wahrnehmung bewusst zu werden und uns mit den inneren Vorgängen anzufreunden.“
„Wir haben gelernt, dass ein Trauma nicht nur ein Ereignis ist, dass irgendwann in der Vergangenheit passierte. Es ist auch ein Abdruck, der von diesem Erlebnis in Geist, Gehirn und Körper hinterlassen wurde. Dieser Abdruck hat weitreichende Konsequenzen wie der menschliche Organismus sein Überleben in der Gegenwart organisiert. Eine Traumatisierung führt zu grundlegenden Umstrukturierungen in der Art wie Verstand und Gehirn Wahrnehmungen meistern. Das verändert nicht nur wie und was wir über etwas denken, sondern auch die Kapazitäten die uns dafür zur Verfügung stehen.“
„Psychologen versuchen in der Regel Menschen damit zu helfen ihre Einsicht und Verständnis zu nutzen, um ihr Verhalten zu beeinflussen. Die neurowissenschaftliche Forschung hingegen zeigt, dass nur sehr wenige psychologische Probleme als Folge von Verständnisproblemen entstehen. Die meisten entstehen durch Druck in den tieferen Hirnregionen, die unsere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit steuern. Wenn die Alarmglocke unseres emotionalen Gehirns weiterhin signalisiert, dass wir in Gefahr sind, wird keine noch so große Einsicht sie zum Schweigen bringen.“
„Die Essenz des Traumas liegt darin, dass es überwältigend, unglaublich und unerträglich ist. Jeder Patient forderte von uns, dass wir unser eigenes Gefühl, für das was normal erscheint, für den Moment beiseite stellen und akzeptieren, dass wir es hier mit einer parallelen Realtität zu tun haben. Die Realität von relativer Sicherheit und Vorhersehbarkeit in der Gegenwart, die Seite an Seite mit einer vernichtenden, dauerpräsenten Vergangenheit lebt.“
Heilung, sagte er uns, basiert auf Erfahrungswissen: Du kannst nur dann die volle Verantwortung für dein Leben übernehmen, wenn du die Realität deines Körpers bis in die tiefen Dimensionen der Gewebe entschlüsseln kannst.
Wenn Kinder zur Behandlung von schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert werden, kann die Entwicklung einer PTBS anhand dessen vorhergesagt werden, wie sicher sie sich mit ihren Müttern fühlen. Die Bindungssicherheit an ihre Mütter ermöglicht es die Menge an Morphinen vorherzusagen, die es braucht um ihren Schmerz zu kontrollieren – um so sicherer die Bindung, desto weniger Schmerzmittel waren von Nöten.
Anders als bei anderen Formen psychischer Störungen beruhen die Kernprobleme bei Traumatisierungen auf Tatsachen.
Bessel van der Kolk,
„Verkörperter Schrecken“ und „Traumatic Stress: The Effects of owerwhelming Experience on Mind, Body and Society.“
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